«Mit Tippfehlern kenne ich mich eben aus.»
Nachdem Lionel Messi am vergangenen Sonntagabend den WM-Pokal in den katarischen Nachthimmel reckte, konnte unser (nicht Lionel) Mäsi tags darauf den Mini-WM-Pokal für den Sieg im prestigeträchtigen Blickwinkel-WM-Tippspiel aus den Händen von Christian in Empfang nehmen. Was ihm der Titel bedeutet, welche Parallelen Fussballresultat-Tipps und die Kreation von Content aufweisen und was ihn im Tippspiel am meisten überraschte, erzählt er im grossen Siegerinterview.
Mäsi, Glückwunsch zum Tippweltmeistertitel! Welche Bedeutung hat der Gewinn des kleinen WM-Pokals für dich?
Herzlichen Dank, ich freue mich sehr über diese Auszeichnung. Der WM-Pot erhält selbstverständlich einen besonderen Platz im Büro – gleich neben dem Champions League-Pokal, den ich im Frühling ja ebenfalls gewinnen konnte. Natürlich sprechen die beiden Pokale für meine geballte Fussballkompetenz.
Wir haben zwar gehört, dass du im aktuellen Champions League-Tippspiel gehörig hinterherhinkst.
Ach was, es stehen noch viele Spiele bevor, sodass ich optimistisch bin, was die zweite Tipphälfte in diesem Wettbewerb anbelangt. Der Gewinn des WM-Pokals verleiht mir nun zusätzlichen Aufwind.
Zurück zur WM: Mit welcher Erfolgstaktik konntest du das Tippspiel für dich entscheiden?
Nun, ich konnte viel von meiner texterischen und konzeptionellen Erfahrung ins Spiel einbringen. Entsprechend hatte ich ein unschlagbares Konzept in der Hinterhand: «Tippe immer mit Verstand und niemals mit Herz.» Dementsprechend tippte ich generell auf keinen Sieg unserer Schweizer Nati.
Was sich aber in zwei Fällen nicht auszahlte.
Ja, das waren klassische Tippfehler, wie ich sie von meiner Arbeit her kenne. Diese gilt es dann jeweils auszumerzen. Zum Beispiel mit einem gewagten Tipp auf den Sieg der Japaner gegen Spanien – damit machte ich in der Tabelle einen gewaltigen «Satz» (lacht).
Wahrlich ein schönes Wortspiel des Texters. Hast du in diesem Fall auch die 1:6-Niederlage unserer Nati gegen Portugal voraussagen können?
Ein guter Gedankensprung, aber nein, ein 1:6 ist ja nur im Tennis ein «Satz». Im Fussball ist das dann halt schlicht ein Debakel. Entsprechend konnte ich dieses Fiasko auch mit texterischer Intuition nicht vorausahnen.
An der WM in Katar sorgte Marokko mit dem Halbfinaleinzug für die grösste Überraschung des Turniers. Wer konnte im Blickwinkel-Tippspiel unerwartet reüssieren?
Tatsächlich sorgten einige Tipp-Performances von offiziell Fussballunkundigen für positives Erstaunen. Coni zum Beispiel, welche kurzzeitig von einem Podestplatz grüsste, oder Eve, welche die Tabellenspitze zierte, obwohl sie ihre Resultattipps konsequent in Bezug auf die Frauenrechtssituation in den entsprechenden Ländern generierte. Die grösste Überraschung war jedoch Claudia, die innert zwei Spieltagen vom letzten auf den ersten Platz vorpreschte und diesen eine gewisse Zeit lang auch zu verteidigen wusste. So gesehen ist Claudia unser «Marokko» und schrieb damit eine schöne Story in unserem Tippspiel.
Am Ende nahm das Ranking jedoch gewohnte Formen an.
Wie Gary Lineker schon sagte: «Ein Tippspiel besteht aus 18 Personen und am Ende gewinnt immer die GL.» Nein im Ernst, unsere Blickwinkel-Ladies lieferten tolle Tipps ab. Es liegt nun an uns «Fussballexperten», sie bis zur EM 2024 noch etwas näher an das hohe Tippniveau heranzubringen. Und wenn Patrik Bertschinger bis in anderthalb Jahren weniger mit Herz dafür mit mehr Verstand tippt – dann wird vielleicht sogar er mal ein ernstzunehmender Konkurrent im Kampf um die Trophäe sein.
Wir bleiben dran.